Vorteile einer Mediation bei einer Scheidung
Die Scheidungsrate in Deutschland ist hoch. Nahezu jede dritte Ehe wird geschieden. Gerade bei einer Ehescheidung wird das Verfahren häufig durch verletzte Gefühle und gefühlte Kränkungen belastet. Nicht selten ist eine direkte Kommunikation zwischen den ehemaligen Partnern kaum mehr möglich. Derartige Fälle sind insbesondere auch dann problematisch, wenn gemeinsame Kinder vorhanden sind.
Vor allem in Fällen, in denen eine Kommunikation kaum noch möglich ist, stehen zahlreiche Problemfelder wie streitbare Rechnungen und Ansprüche nahezu unlösbar im Raum. Aufgrund der Ehescheidung müssen die sozialen- und wirtschaftlichen Verhältnisse und die Verteilung des Eigentums neu geregelt werden. Es droht daher ein langwieriger und kostenintensiver Scheidungskrieg vor Gericht. Ein möglicher Ausweg aus einer solchen stellt die Mediation dar. Wir klären für sie in diesem Artikel die wichtigsten Fragen zum Thema.
Inhaltsverzeichnis
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Was ist Mediation?
Die Mediation ist ein positives Verfahren zur Konfliktbewältigung, welches insbesondere auf Fälle ausgerichtet ist, in denen eine Kommunikation zwischen den Konfliktparteien kaum noch oder gar nicht mehr möglich ist. Im Rahmen der Mediation wird ein Zustand hergestellt, in welchem die Kommunikation wieder ermöglicht wird.
Ziel Mediation ist es, die Konfliktparteien in die Lage zu versetzen, die vorliegenden Streitpunkte selbstständig durch individuelle Vereinbarungen mit einer fairen Lösung für alle Beteiligten beizulegen. Der Mediator tritt hierbei als neutrale Instanz mit vermittelnder Funktion für beide Parteien auf. Es ist weder der Anwalt des einen oder des anderen Partners, sondern handelt gleichermaßen im Interesse beider Parteien. Er fällt hierbei keine Entscheidungen, sondern unterstützt die Konfliktparteien dabei selbst zu einem fairen Ergebnis zu gelangen.
Welchen Zweck hat eine Mediation im Scheidungsverfahren?
Gerade im Scheidungsverfahren soll durch Mediation ein langwieriger, kostenintensiver und belastender Scheidungskrieg vor Gericht vermieden werden. Ziel ist es, in einem ersten Schritt überhaupt wieder eine Kommunikationsgrundlage zwischen den Konfliktparteien herzustellen. Im nächsten Schritt sollen die bestehenden Konfliktpunkte der ehemaligen Partner durch individuelle Vereinbarungen zu einem fairen Ausgleich gebracht werden.
Hierbei empfiehlt es sich, als Mediator einen im Familienrecht erfahrenen Rechtsanwalt hinzuzuziehen. Dieser kann insbesondere aufgrund seiner juristischen Expertise in den zu bewertenden Streitfragen auch den bestehenden rechtlichen Rahmen erläutern und dadurch die rechtlich sinnvolle und faire Einigungsfindung erheblich erleichtern.
Durch dieses Vorgehen wird eine einvernehmliche Auflösung der Ehe vor Gericht möglich. Neben dem dadurch ersparten Geld für Anwalts und Gerichtskosten werden idealerweise auch die Gefühle und das innere Gleichgewicht der ehemaligen Ehegatten geschont und der Weg in eine positive Zukunft bereitet.
Wie läuft ein solches Mediationsverfahren bei einer Scheidung ab?
Der Ablauf des Mediationsverfahrens hängt vom jeweiligen Einzelfall ab. Besteht bereits Einigkeit zwischen den Scheidungsparteien, dass ein Mediator hinzugezogen werden soll, kann umgehend ein erster Gesprächstermin vereinbart werden. Wünscht sich hingegen lediglich eine Partei die Mediation, wird der Mediator zunächst die andere Partei kontaktieren, ihm die Mediation anbieten und ggf. damit verbundene Fragen erläutern.
Im nächsten Schritt legen die Konfliktparteien jeweils in Einzelgesprächen zunächst Ihre Sicht der Dinge gegenüber dem Mediator dar. Auf dieser Grundlage lässt sich bewerten, ob eine Mediation überhaupt sinnvoll ist, welche Fragen zu klären sind und welcher Aufwand für ein erfolgreiches Mediationsverfahren voraussichtlich notwendig wird.
Im Anschluss werden die weiteren Gespräche je nach konkreter Situation entweder als wechselnde Einzelgespräche oder als gemeinsame Sitzung geführt, um Schritt für Schritt die zu klärenden Fragen abzuarbeiten und damit einer einvernehmlichen Lösung näher zu kommen. Gemeinsam getroffener Vereinbarungen werden entsprechend schriftlich dokumentiert.
Am Ende der Mediation sind im Idealfall sämtliche Streitfragen einvernehmlich geklärt. Die Ehe kann dann durch das Gericht in einem einfachen Verfahren ohne übermäßigen Aufwand geschieden werden.
Was sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Mediation bei einer Scheidung?
Die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Mediation liegt zunächst im Willen beider Parteien, ein solches Verfahren anzustreben und eine Übereinkunft zu finden. Konkrete Vorstellungen über diese Einigungsfindung sind hingegen nicht notwendig. Eine Mediation macht nur Sinn, wenn ein fairer und friedlicher Ausgleich der Interessen sowie eine Schadensbegrenzung im Interesse aller Beteiligten liegt.
Eine weitere zwingende Grundvoraussetzung ist, dass die Parteien offen mit dem Mediator über Ihre Sicht der Dinge reden und ihm dadurch ihren Standpunkt näherbringen. Nur so kann der Mediator beide Parteien und ihre bestehenden Interessen verstehen und daran mitwirken, diese Interessen zu einem sachgerechten Ausgleich zu bringen. Selbstverständlich fallen sämtliche Aussagen, die im Mediationsverfahren getätigt werden, unter die Schweigepflicht.
Welche Vorteile hat eine Scheidungsmediation im Gegensatz zum gerichtlichen Verfahren?
Im gerichtlichen Verfahren müssen die Scheidungsparteien in entsprechenden Anträgen zum Ausdruck bringen, was sie vor Gericht erreichen möchten. Dadurch wird ihre Handlungsfähigkeit teilweise beschränkt.
Im Gegensatz hierzu können im Mediationsverfahren die sich scheidenden Ehegatten eigenverantwortlich festlegen, welche strittigen Fragen zu klären sind. Hierbei bringen sie die Interessen mithilfe des Mediators zu einem schonenden Ausgleich im Sinne beider Parteien. Ein argumentativer Streit mit einer letztlich streitigen Gerichtsentscheidung wird dadurch nicht notwendig. Auch wird die Situation vermieden, dass sich eine Partei als Sieger und eine Partei als Verlierer fühlt und damit eine langfristige Belastung entsteht.
Auch in zeitlicher Hinsicht bringt eine Mediation wesentliche Vorteile. Ein gerichtliches Verfahren kann sich bereits in der ersten Instanz über Monate hinziehen. Werden die Entscheidungen durch Berufung und / oder Revision angefochten, kann sich das Scheidungsverfahren schnell über mehrere Jahre ziehen. Eine Mediation führt in der Regel deutlich schneller zu einem für alle bestmöglichen Ergebnis.
Eine Scheidungsmediation spart somit neben den nervlichen Belastungen eines Rosenkrieges vor Gericht auch deutlich Zeit und Geld. Darüber hinaus wird das nacheheliche Verhältnis der ehemaligen Ehegatten durch eine gemeinsame Win-Win-Lösung wesentlich positiver gestaltet.
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